Peter Härtling: Schubert

Ein sinnlicher und faszinierender Roman (1992) über den Komponisten Franz Schubert, der nur 31 Jahre alt wurde und eines der tragischsten Genies der abendländischen Musikgeschichte ist. In der Enge und dem Lärm des Schulhauses auf dem Wiener Himmelpfortgrund, wo der Vater Lehrer ist und die Mutter ein Kind nach dem anderen zur Welt bringt, gilt Musizieren lediglich als Beiwerk, Komponieren nicht als Beruf. Doch ausgewählt von Kaisers Gnaden, entkommt der Sängerknabe der k. k. Hofkapelle der Autorität des Vaters und wird zum gefeierten Mittelpunkt der Wiener Salons: Franz Schubert, das einsame Genie, der leise Rebell, der unglücklich Liebende. Mit sicherem Blick zeichnet Peter Härtling die Lebensstationen des Komponisten nach und entführt in die Welt schöner Klänge, deren Leichtigkeit erkauft ist mit tiefem Leid.
Härtlings Roman trifft auf Schuberts "Originaltänze" von 1821 und Werke für Flöte und Gitarre seines Verlegers Anton Diabelli sowie von Johann B. Gänsbacher, Kantor am Wiener Stephansdom.
Alternativ kann aus Franz Grillparzers Erzählung "Der arme Spielmann" (1847) gelesen werden. Grillparzer war regelmäßiger Gast bei den legendären "Schubertiaden" des Wiener Biedermeier.