Kinder der Nacht - musikalisch-literarische Begegnungen im Paris der 20er Jahre

Im Mittelpunkt von Jean Cocteaus 1929 geschriebenem Roman "Kinder der Nacht" ("Les Enfants terribles") steht ein Geschwisterpaar, das sich mehr und mehr von der Wirklichkeit abschottet. In einem magischen Zirkel werden alltägliche Gegenstände zu magischen Objekten. Anstelle von Recht und Unrecht herrschen Kulte und Riten, in denen primitive Machtinstinkte, Inzest und Mord ihren unbezweifelten Platz haben.
In dem 1950 verfilmten Roman erkannten sich nicht nur zahlreiche junge Leute wieder. Auch die Komponistengruppe "Les Six" (Poulenc, Milhaud u.a.) wählte Cocteau als Spiritus Rector. Gemeinsam prägten sie die Ästhetik vieler jüngerer französischer Komponisten wie Sauguet, Ibert oder Bozza.